Dr. Philippe Mahiou ist Facharzt für Anästhesie im französischen Grenoble. Er praktiziert in einer Privatklinik und als Arzt im Rettungshubschrauber bei Bergunfällen. Im Rahmen seiner Arbeit setzt Dr. Mahiou routinemäßig Ultraschall ein und weiß um die Bedeutung der Technologie sowohl bei der Durchführung der Anästhesie im Operationssaal als auch bei der Beurteilung von Patienten im Außeneinsatz.
Rund 80 % meiner Arbeit verrichte ich in der Clinic des Cèdres, einer Privatklinik in der Nähe von Grenoble, wo jedes Jahr etwa 7.000 bis 8.000 Eingriffe aufgrund von Traumata und orthopädischen Problemen durchgeführt werden. Ich benutze häufig Ultraschall für Injektionen in der Regionalanästhesie. Der Hauptvorteil besteht darin, dass man den Nerv präzise darstellen kann. Eine alternative Neurostimulation zum Auffinden der Nerven ist nicht notwendig.
Unsere Sonosite-Systeme bieten eine hervorragende Bildqualität. Es können sogar Nerven in den Füßen visualisiert werden, die winzig und oft nur schwer erkennbar sind. Zudem ist es einfach, die Systeme zu bewegen und ihre Höhe anzupassen – ideal also für Point-of-Care Anwendungen. Darüber hinaus können wir Bilder speichern und exportieren, die sich hervorragend für Schulungen eignen wie die Schulungsvideos zur Regionalanästhesie auf unseren X-Porte-Systemen.
Die restlichen 20 % meiner Arbeitszeit verbringe ich als Arzt der Bergrettung für das Universitätsklinikum Grenoble. Menschen, die am Berg verunglücken, leiden oft unter diversen Verletzungen des Brustkorbs, des Gehirns, des Bauchraums, der Wirbelsäule und des Beckens. Deshalb ist es für uns wichtig, den Patienten so schnell wie möglich zu erreichen und zu behandeln. Wir sind nach Chamonix die zweitgrößte Bergwacht in Frankreich und erhalten jährlich rund 1.000 Anrufe.
Das Team besteht aus fünf Personen: einem Piloten, einem Mechaniker, zwei Rettungskräften und einem Arzt wie mir. Im Falle von Lawinen setzen wir oft auch Rettungshunde ein. Wir haben die gleiche Ausrüstung bei uns, wie sie auch in einer Notaufnahme vorhanden ist – alle notwendigen Geräte für eine Reanimation im Außeneinsatz – verpackt in zwei Taschen. Die erste Tasche enthält alle Geräte, um starke Blutungen zu mindern oder zu stoppen bzw. um Patienten mit Herzstillstand zu behandeln, sowie unser tragbares Ultraschallsystem. Die zweite Tasche enthält zusätzliche Geräte zur Reanimation.
Wir verwenden Ultraschall als Teil der klinischen Untersuchung jedes Patienten, um Probleme zu diagnostizieren, die Schmerzbehandlung zu unterstützen und die Patienten auf dem Weg ins Krankenhaus zu überwachen. Wenn wir bei einem Patienten ankommen, überprüfen wir zunächst Puls, Blutdruck und Atemfrequenz, bevor wir eine Ultraschalluntersuchung durchführen. Wir beginnen mit einer FAST-Untersuchung zur Prüfung auf transabdominale Ergüsse und verwenden dann Ultraschall zur Führung der Regionalanästhesie zur Schmerzbehandlung. Dazu gehören je nach Bedarf Femoralis-, interskalenäre, infraklavikuläre, Medialis-, Radialis- und Ulnaris-Blockaden.
Häufig führen wir auch pulmonale, kardiale und transkraniale Doppler-Ultraschalluntersuchungen durch, um besser entscheiden zu können, in welches Krankenhaus der Patient je nach Schwere des Traumas am besten geschickt werden sollte. Viele unserer Patienten leiden an Schädelverletzungen. Durch die Diagnose dieser Verletzungen können wir die Patienten bei ihrer Ankunft im Krankenhaus direkt in die Neurochirurgie bringen und dort eine schnellere Notfallbehandlung durchführen. Ein weiterer Vorteil von Ultraschall ist, dass Patienten damit bei einer Verschlechterung der Gesundheit überwacht werden können. So wiederholen wir beispielsweise regelmäßig FAST-Untersuchungen und können so transabdominale Ergüsse entdecken, die sich vor dem ersten Scan noch nicht gebildet hatten. Summa summarum ist Ultraschall ein wirklich wertvolles und vielseitiges Werkzeug – sowohl in der Klinik als auch im Außeneinsatz. Die Qualität der Patientenversorgung hat sich dadurch enorm verbessert. Ich weiß nicht, was ich ohne Ultraschall machen würde.
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