POCUS Profile: Dr. Sameer Bhandari

Dr. Sameer Bhandari, Berater für Anästhesie und Intensivmedizin am Pinderfields General Hospital in Wakefield (England), spielt eine wichtige Rolle im Kurs für umfassende ultraschallgeführte Regionalanästhesie (Complete Ultrasound-guided Regional Anesthesia Education, CURE) des Unternehmens. Hier beschreibt er, wie er Ärzte im Vereinigten Königreich in Ultraschall-geführter regionaler Nervenblockade unterrichtet.

Ich habe schon seit vielen Jahren mit Sonosite und Ultraschall zu tun und benutze diese Systeme routinemäßig in der täglichen Praxis. Vor ein paar Jahren wurde ich darauf angesprochen, mich dem Fachbereich CURE anzuschließen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits einige Schulungskurse zu ultraschallgeführter regionaler Nervenblockade durchgeführt und mich über diese Gelegenheit gefreut. Regionalanästhesie mit Ultraschall ist genauer und sicherer als blinde Techniken, denn die die Nerven werden visualisiert und individuelle Unterschiede in der Anatomie werden erkennbar. So kann die Nervenblockade sehr präzise platziert werden. Dadurch reicht eine niedrigere Dosierung des Anästhetikums aus und das Risiko von Nebenwirkungen ist deutlich reduziert.

Ein weiterer großer Vorteil der Regionalanästhesie ist der Rückgang der Bettenbelegung. Die Patienten müssen normalerweise nicht stationär aufgenommen werden, was Patientenfluktuation und Bettenmanagement verbessert. Das ist innerhalb des britischen Nationalen Gesundheitsdienstes ein absoluter Vorteil. Die Mehrheit der CURE-Teilnehmer sind Anästhesisten der verschiedenen Ebenen, es nehmen aber auch Ärzte aus anderen Disziplinen teil, zum Beispiel Notfallmedizin, Intensivmedizin und sogar plastische und orthopädische Chirurgie. Die Kursteilnehmer bringen unterschiedliche Ultraschall-Erfahrung mit. Einige sind Nachwuchskräfte, für die die Technik ganz neu ist, andere möglicherweise erfahrene Berater, die sich selbst beruflich weiterbilden möchten. Unabhängig davon, wo sie herkommen, erkennen sie, dass Ultraschall seine Berechtigung hat, sei es als Hilfsmittel zur Diagnose, für die Regionalanästhesie oder den Gefäßzugang.

 

Der Kurs behandelt alle wichtigen Nervenblockaden des Körpers und ist sehr praxisnah. Die Teilnehmer erhalten vor Kursbeginn Hintergrundmaterial zur Lektüre, damit sie die Theorie vorab studieren können. Die eigentlichen Vorträge werden so knapp wie möglich gehalten. Wir demonstrieren, wie man einen Scan durchführt und die Anatomie identifiziert. Anschließend können die Teilnehmer es selbst versuchen. Um möglichst viel Zeit für praktische Übungen zu bieten, wird die Teilnehmerzahl begrenzt. Normalerweise sind es etwa 16 Personen, und im praktischen Teil betreut jedes Fakultätsmitglied eine Gruppe von nur drei oder vier Personen. Die Teilnehmer üben die Scans an Freiwilligen und wechseln dabei von einer Station zur nächsten. So sammeln sie Erfahrungen mit unterschiedlichen Ultraschall-Instrumenten und Anatomien und gewinnen Zutrauen in ihre Fähigkeit, die verschiedenen Nerven zu identifizieren.

Außerdem üben sie Injektionen an Blue-Phantom-Modellen, um die erforderliche Hand-Augen-Koordination für das Setzen von Nervenblockaden bei Patienten zu entwickeln. Die Teilnehmer üben im Kursverlauf an einer Reihe von Sonosite-Systemen, zum Beispiel den Systemen X-Porte, Edge, Edge II, SII und S-Nerv. Die Instrumente wurden so optimiert, dass sie möglichst wenig Schalter und Skalen aufweisen. Dadurch sind sie viel leichter zu schulen. Ich staune immer wieder, wie schnell sich einige Neulinge dies aneignen. Die Systeme sind auch sehr robust. Als ich in Haiti und Sierra Leone für Hilfsorganisationen tätig war, hat sich dies als große Stärke erwiesen.

Für Sanitäter in Katastrophengebieten und Ländern mit begrenzten oder fehlenden Narkoseeinrichtungen macht Ultraschall einen großen Unterschied, denn man kann so viel damit machen. Ich habe oft scherzhaft erklärt, dass ich ohne mein Narkosegerät auskommen könnte, aber nicht ohne Ultraschall! Ultraschall ist ein großer Schritt nach vorn und hat die Regionalanästhesie viel sicherer gemacht. Was man mit Ultraschall machen kann ist phänomenal, und es ist immer dabei, in jeder Phase meiner täglichen Praxis.

 

Mehr über Sonosite-Ultraschallfortbildung 

Die Schulungskurse von Sonosite vermitteln Ihnen einen ersten Überblick der Best Practices für Point-of-Care-Ultraschall. Unsere Vorträge zur Visual Medicine wurden USA-weit angesetzt und ermöglichen Ihnen, an Ihrer Scantechnik zu arbeiten und dabei gleichzeitig die neueste Ultraschalltechnologie auszuprobieren.