Zwei von den National Institutes of Health veröffentlichte Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse für den Einsatz von Simulatoren bei der Schulung von Notärzten zur Durchführung der transösophagealen Echokardiographie (TEE). Im Rahmen der Studie „Focused transesophageal echocardiography for emergency physicians—description and results from simulation training of a structured four-view examination“ (Fokussierte transösophageale Echokardiographie für Notärzte – Beschreibung und Ergebnisse aus dem Simulationstraining einer strukturierten Vier-Sicht-Untersuchung) ergab eine Befragung von 14 willkürlich ausgewählten Notfallärzten nach der Veranstaltung, dass alle Studienteilnehmer mit der Fortbildung „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ waren. 12 der teilnehmenden Notärzte (85,7 %) gaben an, dass sie zuversichtlich waren, die Schulung zu nutzen, um klinisch akzeptabler TEE-Ansichten in vivo zu erhalten.
In der Studie „Emergency Physician-performed Transesophageal Echocardiography in Simulated Cardiac Arrest“ (Notfallmedizinische transösophageale Echokardiographie bei simuliertem Herzinfarkt) absolvierten 40 Notfallmediziner mit unterschiedlichen Erfahrungen in der Echokardiographie vier Wochenseminare, drei für die Ausbildung und eins für den Test. Den Notfallmedizinern gelang es, zwei Standard-TEE-Ansichten zu erhalten und bei simulierten Herzinfarkten mit hoher Sensitivität, Spezifität und Zuverlässigkeit häufig vorkommende Erkrankungen zu diagnostizieren.
Bei der Versorgung schwerkranker Patienten mit akutem Kreislaufversagen oder Herzstillstand nutzen Notfallmediziner häufig die transthorakale Echokardiographie (TTE) als Hilfestellung bei Diagnose, Therapie und Prognose. Die Anwendungen der TTE umfassen unter anderem die Beurteilung eines hämodynamisch bedeutsamen Perikardergusses,1-3 die Ermittlung der Prognose bei einem Herzstillstand4-6 und die Bewertung der totalen linksventrikulären (LV) Funktion.7-9 Leider ist die Gewinnung angemessener TTE-Bilder aufgrund von Interferenzen durch die Lunge, durch künstliche Beatmung, OP-Verbände oder den Habitus des Patienten nicht ideal.10-11
TEE bietet dagegen Vorteile gegenüber TTE. Da sich bei der TEE die Sonde in der Speiseröhre und nur wenige Millimeter hinter dem Herzen befindet, kann dieses Verfahren zuverlässig hochwertige Bilder liefern. Dieser Unterschied in Bezug auf Aufnahme und Bildqualität führte bei der Beantwortung klinischer Fragen zu überlegenen Erfolgsraten (97 % bei TEE und 38 % bei TTE).11 TEE spielt zudem eine einzigartige Rolle bei der Reanimation von Herzstillständen, da sie die Möglichkeit bietet, das Herz ohne Unterbrechung der Thoraxkompressionen zu untersuchen.12-15 Doch trotz aller Vorteile der TEE bleibt die TTE die am häufigsten verwendete Methode zur Darstellung des Herzens. Angesichts des Nachweises der überlegenen Leistung von TEE-kompatiblen tragbaren Ultraschallgeräten und realistischen Trainingssimulatoren sollten Gesundheitseinrichtungen die Verwendung von realistischen Simulatoren in Betracht ziehen, um den Einsatz von TEE zu fördern.
Zur Förderung des Einsatzes von TEE-Simulatoren für Notfallmediziner ist FUJIFILM Sonosite eine Partnerschaft mit der Intelligent Ultrasound Group eingegangen, den Herstellern von BodyWorks Eve, einem ultrarealistischen Patientensimulator, der für interaktive Schulungen von POCUS-Szenarien entwickelt wurde. Oberstes Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, das klinische Wissen und die diagnostische Genauigkeit des POCUS-Anwenders zu verbessern.
BodyWorks Eve bietet 100 Scans von realen Patienten und mehr als 10.000 pathologische Variationen in den Bereichen Herz, Lunge, Transabdominal- und Beckenultraschall. Eve unterstützt Sonosite-POCUS-Anwender durch Schulungen für verschiedene Szenarien in der Notfall- und Intensivmedizin. Eve konzentriert sich auf die Erkennung von häufigen Anomalien und Pathologien, Beurteilungskompetenzen als Orientierungshilfe für Entscheidungen in Bezug auf die Überweisung oder Entlassung von Patienten, Doppler- und M-Modus-Funktionen und mehr.
Darüber hinaus umfasst die Zusammenarbeit den HeartWorks®-TEE-Simulator der Intelligent Ultrasound Group, der POCUS-Anwendern hilft, die notwendigen kognitiven und psychomotorischen Fähigkeiten für die TEE zu entwickeln. Der TEE-Simulator hilft den Teilnehmern beim Erlernen der Herzanatomie, beim Üben der Manipulation der TEE-Schallsonde, beim Aufnehmen von qualitativ hochwertigen Diagnosebildern und bei der Verwendung der Funktionen 2-D, Doppler und M-Modus.
Mehr über die Verwendung von Simulatoren zum Erlernen von TEE
Notfallmedizinische transösophageale Echokardiographie bei simuliertem Herzinfarkt
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