Ein FUJIFILM Sonosite SII Point‑of‑Care-Ultraschallsystem spielte kürzlich eine wichtige Rolle bei einem innovativen Verfahren, das Schilddrüsenoperationen ohne Vollnarkose ermöglicht. Dr. Rüdiger Eichholz, Facharzt für Anästhesie im medizinischen Versorgungszentrum medizi. in Stuttgart, erklärt: „Wir waren mit einem ungewöhnlichen Fall konfrontiert: Eine junge Frau musste an der Schilddrüse operiert werden. Sie konnte sich aber aufgrund eines medizinischen Traumas in der Kindheit keine Vollnarkose vorstellen. Darum suchten wir nach einer Möglichkeit, die Operation auch ohne Allgemeinanästhesie durchzuführen. Die Lösung war eine ultraschallgesteuerte beidseitige Blockade der zervikalen Nervenstrasse - eine Technik, die einseitig häufig bei Carotis-Endarteriektomien angewendet wird. Die beidseitige Blockade der Halsnerven für Schilddrüsenoperationen birgt allerdings eine Reihe von Risiken, die gut bedacht werden müssen.“

„Die vorrangige Überlegung war, das kleinstmögliche Volumen von Lokalanästhetikum zu verwenden, das den Operationsbereich noch ausreichend betäubt. Ein zu hohes Volumen kann zu Komplikationen mit akuter Atemnot führen, z.B. durch die unbeabsichtigte Blockade des Rekurrensnervs oder durch eine Zwerchfellparese als Folge einer Blockade des Nervus phrenicus. Darüberhinaus kann es zu Schluckbeschwerden oder zu einer Blockade des Halssympathicus kommen. Die Nadelführung mit Point‑of‑Care-Ultraschall war eine naheliegende Lösung, um uns bei der Überwindung dieser Probleme zu unterstützen, da sie eine exakte Applikation von kleinen Volumina ermöglicht und damit die zu starke Ausbreitung des Lokalanästhetikums verhindert. Die sehr gute Bildqualität war dabei aufgrund der Nähe der verschiedenen anatomischen Strukturen am lateralen Hals von entscheidender Bedeutung. Das Ultraschallgerät Sonosite SII war für diesen Zweck ideal, verbindet es doch ausgezeichnete Bildqualität mit einer intuitiven Touchscreen-Bedienung, was die Optimierung der Bildeinstellungen erleichtert. Dadurch ließen sich die Nadel und die Nervenstrukturen sehr gut darstellen.“ 

„In dem vorliegenden Fall entschied sich die Patientin gegen jede weitere Form der Schmerzlinderung für die kleinen Bereiche in der Tiefe des Operationsgebietes, die erwartungsgemäß nicht durch die zervikale Plexusblockade abgedeckt sein können.

Inzwischen haben wir diese Vorgehensweise auch in anderen Fällen erfolgreich durchgeführt und die Nervenblockade nach Bedarf mit einem kurzwirksamen Analgetikum kombiniert. Dadurch sind die Patienten während oder direkt nach der Operation vollständig wach und schmerzfrei. Die viel kürzere Überwachungszeit im Aufwachraum macht das Verfahren zusätzlich zu einer zukunftsweisenden Alternative zur Vollnarkose bei Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen. Alle unsere Patienten waren mit dem Verfahren höchst zufrieden. Dieser erfolgreiche neue Ansatz wurde durch die ausgezeichnete Zusammenarbeit des medizi.-Anästhesieteams mit dem chirurgischen Team von Professor Dr. Andreas Zielke und Oberarzt Dr. Constantin A. Smaxwil von der Abteilung für Endokrine Chirurgie des Endokrinen Zentrums Stuttgart am Diakonie-Klinikum erreicht. Das innovative Sonosite-II-System hat uns dabei hervorragend unterstützt.“